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Themen | ArbeitsmarktDie Beschäftigung in der Landwirtschaft verändert sich:Mit Aufnahme der Beitrittsländer wird in der EU (25) die durchschnittliche Beschäftigungsquote sinken und die Arbeitslosenquote ansteigen. Ein besonderes Problem ist die Landwirtschaft. Während in der EU-15 der Anteil der landwirtschaftlichen Beschäftigten 4,1% betrug, liegt der Anteil in den Beitrittsländern bei 13,2 % (20,8 % einschl. Rumänien und Bulgarien). Nach der Erweiterung (EU-25) würde der Anteil 5,5% betragen (EU-25: 7,6 %)[1]. Der Landwirtschaftssektor in den Beitrittsländern durchläuft einen signifikanten Restrukturierungsprozess, was einen strukturellen Druck auf die ländlichen Gebiete in diesen Ländern ausübt.
Anmerkung zur Datenerhebung: Das Zahlenmaterial stammt aus verschiedenen Quellen, eine brauchbare zusammenfassende Erhebung der Situation der Agrarischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist nicht bekannt.
Verhältnis Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der europäischen LandwirtschaftDie Zahl der fest angestellten, sozialversicherungspflichtig Beschäftigten beträgt in der erweiterten EU nahezu 1,9 Mio. Fast die Hälfte davon sind in den Beitrittsländern tätig (0,8 Mio.). Auch nach der Erweiterung setzt sich die Verschiebung des Verhältnisses zwischen Kleinbauern und Arbeitnehmern fort, mit der Folge, dass es mehr Arbeitnehmer und weniger Kleinbauern geben wird. In der EU-Landwirtschaft gibt es über 1,1 Mio. Arbeitgeber. In der EU 15 waren noch ca. 5,5 Mio. selbstständige Landwirte als Unternehmer tätig. Die Anzahl der Kleinbauern nimmt weiter kontinuierlich ab. Dieser Prozess setzt sich nach der Erweiterung beschleunigt fort. Der Dienstleitungsbereich in der Landwirtschaft konnte im Rahmen dieser Untersuchung nicht differenziert erfasst werden, weil noch kein verlässliches Datenmaterial zur Verfügung steht. Allerdings läst sich feststellen, dass hier in verschiedenen Ländern wie z.B. Deutschland und Niederlande in diesem Bereich insbesondere durch so genannte Landwirtschaftliche Lohnunternehmen neue Arbeitsplätze für qualifizierte Landwirtschaftliche Fachkräfte geschaffen worden sind. Statistisch werden diese Arbeitskräfte jedoch dem Tertiären (Dienstleitungs-)Sektor zugeordnet. Die Zahl der Saisonarbeitskräfte in der europäischen Landwirtschaft nimmt ständig zu, sie wird gegenwärtig auf ca. 4,5 Mio. geschätzt. Davon kommen 420.000 aus europäischen Drittländern und 50.000 sind Nicht-Europäer. In den Beitrittsländern gibt es bereits heute legal und illegal beschäftigte saisonale Arbeitskräfte u.a. aus Russland, Ukraine und Weißrussland. Deutlich ist diese Tendenz in den „alten“ Mitgliedsländern zu verzeichnen. Dort liegt die Zahl der (legal) saisonal Beschäftigten höher als die der Vollzeitarbeitskräfte. In den meisten Beitrittsländern ist die Situation anders. Dort gibt es (noch) mehr Vollzeitarbeitskräfte als saisonal Beschäftigte. In einigen Ländern (z.B. Slowenien) ändert sich die Situation bereits.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Landwirtschaft (Jahr 2000, ohne Nebenerwerbslandwirte)
Quelle: Arbeitgeber, Saisonarbeit
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